Du kennst es sicher:

Deine Füße fühlen sich trocken an, die Haut spannt und an manchen Stellen hat sich bereits eine dicke Schicht Hornhaut gebildet. Besonders nach einem langen Tag in festen Schuhen oder einem Tag mit vielen Schritten macht sich dieses unangenehme Gefühl bemerkbar.

Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass sich Hornhaut an den Füßen bildet? Und warum kann diese natürliche Schutzschicht manchmal zur echten Belastung werden?

Gemeinsam mit der Podologin Carolin Morgenstern wollen wir heute klären, was Hyperkeratose wirklich bedeutet, wie du Rissen und Schrunden vorbeugen kannst und geben dir wertvolle Tipps zur optimalen Fußpflege. 

Was ist Hornhaut und wie entsteht sie?

Hornhaut, auch als Hyperkeratose bezeichnet, ist die Verdickung der äußeren Hautschicht. Dieser Prozess, die sogenannte Verhornung, ist ein normaler Schutzmechanismus der Haut. Unsere Hautzellen (Keratinozyten) leben etwa 28–30 Tage und werden dann abgestoßen. Wenn die Füße jedoch mechanischem Druck und Reibung ausgesetzt sind (z.B. im Schuh oder durch Fußfehlstellungen), produziert die Haut vermehrt Hornzellen, um sich zu schützen. Dies führt zu einer sichtbaren Hornhautschicht.

Warum einfaches Abhobeln der Hornhaut keine Lösung ist

Das Abhobeln der Hornhaut ist zwar eine gängige Methode, aber keine dauerhafte Lösung.

Der Grund: Mechanische Belastung und Reibung erzeugen Hitze, und diese Hitze stimuliert die Haut, noch mehr Hornhaut zu bilden. Auch beim Abhobeln der Hornhaut entsteht Hitze, was darin resultiert, dass die Hornhaut nach dem Abhobeln oft schnell wieder nachwächst. Stattdessen sollte die Ursache der Hornhaut behandelt werden.

Wo tritt Hornhaut am häufigsten auf?

Hornhaut kann sich an verschiedenen Stellen des Fußes bilden. Wir sehen sie am häufigsten an folgenden Stellen:

Zusätzlich tritt sie oft auch zwischen den Zehen als Hühneraugen oder als Schrunden oder auf dem Fußrücken auf.

Unterschiedliche Hauttypen und ihre Rolle bei der Hornhautbildung

Die Entstehung von Hornhaut ist nicht nur von äußeren Faktoren abhängig. Auch dein Hauttyp spielt eine große Rolle. Menschen mit trockener Haut neigen oft eher zu Hornhautbildung, während andere aufgrund von Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) gefährdet sind. Eine professionelle podologische Behandlung in Anspruch zu nehmen ist wichtig, wenn eine Vorerkrankung, Hühneraugen, Schrunden oder Warzen vorliegen. 

Was macht die Podologin anders als du Zuhause?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen selber mit dem Hobel rubbeln und der Hornhautabtragung in der Podologiepraxis. Abhängig vom Hautbild wird die Abtragung mittels Skalpell durchgeführt. Wichtig ist dabei, die Hornhaut nur bis zum physiologischen Elastizitätsgrad abzutragen und den stufenlosen Übergang von harter Schwiele zur normalen Haut herzustellen. Das ist essenziell für den nachhaltigen Erfolg der Behandlung. Sonst können Kanten entstehen, die eventuell als neue Störstellen für Reibung sorgen können. Und damit willkommen im Teufelskreis.

Schmerzhafte Risse: Ursachen und Behandlung von Schrunden (Rhagaden)

Bei jedem Schritt ein schmerzhaftes, blutiges Einreißen: Schrunden, auch als Rhagaden bekannt, entstehen oft durch übermäßigen Druck und Reibung, gepaart mit Scherkräften in der verdickten und zu trockenen Hornhaut. Wenn diese Risse tief bis zur Lederhaut gehen, können sie sehr schmerzhaft sein, da in der Lederhaut Blutgefäße und Nerven liegen. 

Wie kann man Schrunden vorbeugen?

Hier kommt wieder die Podologiepraxis ins Spiel. Wichtig ist es, die Kanten der Schrunde professionell zu glätten. Nach der erfolgreichen Behandlung kann ein abdichtender Verband mit einem sehr reichhaltigen Pflegeprodukt unterstützen. Ab hier kannst/ solltest du auch zu Hause dranbleiben. 

Was kannst du tun?

Eine richtige Pflege der Füße ist abhängig vom Hauttyp und erfordert meist eine Beratung.

Mein Tipp Nr. 1: Fußpflege nach dem Duschen

Am Ende des Duschvorgangs mit einem Bimsstein oder ähnlichem Werkzeug die aufgeweichte Hornhaut vorsichtig unter kaltem Wasser abbimsen (ich liebe dieses Wort!).

Danach die noch feuchte Haut mit hochwertigem Fett (z.B. Olive, Jojoba, Tallow) pflegen. Verwende kein mineralisches Fett, da dies die Haut austrocknen kann.

Vielleicht brauchst du auch eine spezielle Pflege. Lass dich doch von Profis wie Carolin Morgenstern (Co-Autorin dieses Beitrags) beraten. Fußpflege ist nicht gleich Podologie: Es gibt zu Recht eine Ausbildung, um mit Werkzeugen wie Skalpell, Schleifgerät o.ä. umgehen zu lernen und die Wirkung verschiedener Pflegeprodukte für verschiedene Hauttypen einsetzen zu können.

Mein Tipp Nr. 2: Die langfristige Lösung

Hornhaut ist nur das Symptom einer punktuell erhöhten Belastung. Mit der richtigen Technik kann der Fuß lernen, das Gewicht besser zu verteilen. Viele meiner Kursteilnehmenden berichten, dass sich dadurch Hühneraugen, Schwielen und Warzen nach und nach reduziert und sich dann nicht wieder gebildet haben. Das nenne ich mal nachhaltig 😉 !

Die Zusammenarbeit mit einer Podologin ist hier ebenfalls sehr wertvoll, da sie dir am Anfang helfen kann, die Haut richtig zu pflegen und die Hornhaut schonend abzutragen.

Fazit: Ganzheitliche Pflege für gesunde Füße

Mit den richtigen Maßnahmen kannst du schmerzhafte Hühneraugen und Schrunden an deinen Füßen effektiv verhindern. Investiere in die richtige Pflege und achte darauf, dass deine Füße gut mit Feuchtigkeit versorgt sind. Vermeide aggressive Methoden wie das Abhobeln und setze stattdessen auf sanfte Techniken. Solltest du Probleme mit hartnäckiger Hornhaut haben, ist der Gang zu einer Podologin ratsam. 

Um die Belastung ausgeglichener auf deinem Fuß zu verteilen, starte jetzt mit dem gezielten funktionellen Fußtraining und beuge übermäßiger Hornhautbildung effektiv vor! Deine Füße werden es dir danken. 

Buche dir gleich eine Beratung bei uns oder melde dich zu einem meiner Kurse an, um Schritt für Schritt gesunde und belastbare Füße zu bekommen!

Du findest Carolin Morgenstern in ihrer Praxis in Krefeld, auf ihrer Website und auf Instagram

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