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Anfangs täuscht oft der Babyspeck und lässt fast alle Kinderfüße wie Plattfüße aussehen. Außerdem richten sich das Fersenbein und der gesamte Fuß erst im Laufe der Entwicklung auf.
Wenn das Kind zum ersten Mal gehen lernt, müssen die Füße 👣 erst mal trainiert werden und dürfen lernen, das Körpergewicht zu tragen und sich mit der Schwerkraft auseinandersetzen.
Die Füße und somit auch die Muskulatur entwickeln sich also erst im Laufe der Entwicklung. Wenn Eltern von Kleinkindern mit dieser Thematik zu mir in die Praxis kommen, dann ist meine erste Frage: „Seit wann geht das Kind ganz allein?“ Denn wenn ein Kind z.B. erst mit 17/ 18 Monaten frei gehen lernt, dann erwarte ich mir mit 20 Monaten noch keine „perfekten“ Füße.
Für mich sind Füße immer einen zweiten Blick und eine Behandlung wert, wenn eine Seitendifferenz besteht, also nur ein Fuß nach innen knickt oder ein Bein nach innen gedreht ist. Wenn beide gleich aussehen, dann braucht es meist nur ein bisschen Geduld und eben Training.
Wächst sich das wirklich aus?
Eltern bekommen von ärztlicher Seite immer wieder zu hören, dass sich das schon auswächst – spätestens bis sie in die Schule kommen. Auch im Internet lese ich immer wieder solche Artikel.
Es ist richtig, dass sich die Füße und vor allem auch die Beinachsen von Kindern erst im Laufe der ersten Jahre an die von Erwachsenen anpassen. Von O-Beinen über X-Beine sollten spätestens bis 10 Jahre die Beinachsen passen. Das ist auch der Grund, warum keine Einlagen zu empfehlen sind, denn das würde das natürliche Wachstum eher einschränken bzw. behindern.
Wie aber schon oben erwähnt zeigen sich bei sehr vielen Kindern Asymmetrien und in diesem Fall würde ich das Auswachsen nicht abwarten, denn sonst behandelt man später die Folgeerscheinungen von einseitiger Belastung oder besser Überbelastung.
Knick-Senkfüße – eine häufige Diagnose bei Kindern
Gefühlt jedes zweite Kind in meiner Praxis hat diese Diagnose – egal welches Alter. Nachdem die wenigsten Kinder sich minutenlang hinsetzen und ihre Füße trainieren, gehe ich die ganze Sache in der Therapie etwas globaler und vor allem spielerisch an.
Vor allem, weil mir immer wieder auffällt, dass bei den meisten Kindern die Füße nur ein Symptom eines zu schwachen Rumpfes ist. 💥
Oft zeigt sich (auch bei älteren Kindern) eine Rectusdiastase. Den Eltern fällt das meist gar nicht auf, denn unser Körper ist sehr intelligent und kompensiert um das „Loch im Bauch“ herum. Irgendwann sind einige Muskelgruppen dann aber so überlastet, dass es auch zu Schmerzen und (einseitigen) Fehlhaltungen kommt.
Fußgesundheit von Anfang an
Bitte keine Deko-Schuhe bei Kindern, die noch nicht frei allein gehen können. Socken sind vollkommen ausreichend. Beachte dabei aber bitte, dass die Socken eine durchgehend rutschfeste Unterlage haben und nicht nur ein paar Pünktchen. Das bringt nicht wirklich Sicherheit und Rutschfestigkeit.
Unsere Füße 🦶 tragen uns durchs Leben, aber der Rumpf ist die Basis für starke (Kinder)Füße.
3 Tipps für den Alltag mit Knick-Senkfüßen
Spielerisches Trainieren
Der Pezziball ist mein liebstes Trainingsgerät. Diesen nehmen die Kinder größtenteils von allein immer wieder her und üben damit. Schon nach kurzer Zeit beschreiben Eltern, dass die Kinder sich viel mehr zutrauen, nicht mehr so viel stolpern und ausdauernder sind.
Barfußschuhe von Anfang an
Ich rate in den meisten Fällen eher zu Barfußschuhen, denn der Fuß soll ja nicht gestützt werden, sondern aktiv werden. Ich sage dann immer zu den Eltern, dass Barfußschuhe eine Art Dauertherapie für den Fuß 🦶 des Kindes sind. Und nachdem im Alltag oft wenig Zeit zum „Üben“ ist, stellt das eine Entlastung dar. Für die richtige Schuhgröße der Barfußschuhe hol dir gern den Barfuß-Guide von Vivi.
Verschiedene Untergründe und wackelige Unterlagen
Gras ist ideal zum Spielen und zum Barfußlaufen geeignet. Sand bietet eine herausfordernde Oberfläche für die Muskeln und fördert die Balance. Waldboden kann abwechslungsreiche und interessante Untergründe bieten, auf der Kinder laufen und die Natur erkunden können. Kies ist eine unebene Oberfläche, die die Fußmuskulatur herausfordert und die Balance fördert.
Der Motorikpark ist das optimale Übungspflaster für Kinder. Netze, Parcours und Balancieren bieten eine gute Trainingsmöglichkeit. Dein Kind muss dabei den gesamten Körper anspannen, denn sonst würde es herunterfallen.
Wann warst du das letzte Mal mit deinem Kind im Motorikpark?
Wenn du Fragen zur (Fuß) Gesundheit deines Kindes hast, dann buch dir sehr gern eine 1:1 Beratung online.
Liebe Grüße an die kleinen Füße
Verena (Kinderphysiotherapeutin, Team Vivi)
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Hallo liebes Vivi Barfuß Team, vielen Dank für den sehr interessanten und informativen Beitrag! Was mich interessieren würde, wären ein paar Beispielübungen mit dem Pezziball. Vielen Dank im Voraus 🙂
Hallo Kristin,
ich schaue mal, ob ich ein paar Bilder finde.
lg Verena